von Axel Göttsch

„Es war ein Tag für die Tonne.“ Mit diesen Worten beginnt Kai Lüftner seine Geschichte. Eine Geschichte über Sehnsucht, eine Suche, Freundschaft, Habgier, Stolz, Abenteurer und Liebe.
In dieser Geschichte geht es um Kalle, einen Waisenjungen, der auf der Suche nach seinem großen Bruder Georgie ist. Auf seiner Suche war er bereits in 136 Kinderheimen, die der genau so schnell wieder verließ, wie er sie betreten hatte. Im Heim „Zur guten Hoffnung“ findet er endlich einen Hinweis auf seinen verschollenen Bruder. Darüber hinaus verbündet er sich mit drei Kindern, die, da ist er sich noch nicht ganz sicher, seine Freunde werden könnten. Eine ganz neue Erfahrung für Kalle.

In dem Kinderbuch Das Kaff der guten Hoffnung, jetzt erst recht! geht es aber auch um den habgierigen Grafen Arg von Hinterlist, der sich sowohl das Kinderheim als auch das darüberlegende Laboratorium unter den Nagel reißen will, um daraus eine Wellness-Oase zu machen. Es versteht sich von selbst, dass Kalle und seine Freunde dem Einhalt gebieten müssen.

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Kai Lüftner schafft es, mit seiner Sprache junge Leser zu erreichen. Sie ist direkt, witzig und charmant. Im Kaff der guten Hoffnung berichtet er aus der Sicht  des allwissenden Erzählers. Dies ermöglicht ihm, seine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Mit Sätzen wie: „Wir sind abgeschwiffen oder abgeschwufft, jeder wie er mag. Das kann ja beim Erzählen schon mal vorkommen…“ oder „Der schaute allerdings mit Absicht weg! Wer nicht versteht warum, kann hier einfach aufhören zu lesen und was Sinnvolles machen oder noch mal von vorne anfangen.“ erlaubt er sich, direkt in die Geschichte einzugreifen. Abgesehen von der Sprache sind es allerdings die liebevoll erarbeiteten, schrägen Charaktere, die dieses Buch so lebendig machen.

Am 25. September 2014 erscheint der zweite Teil Das Kaff der guten Hoffnung. Ganz oder gar nicht! und ich ahne, dass in der Fortsetzung die losen Enden aufgegriffen und verknüpft werden. Beim Lesen des ersten Bandes wird deutlich, dass Kai Lüftner das Abenteuer um Kalle und seine Freunde von vornherein als Reihe angelegt hat.

Kai Lüftners Buch Das Kaff der guten Hoffnung, jetzt erst recht! lädt Kinder mit Charme und Witz dazu ein, sich ihrer Phantasie hinzugeben.

Bildlich hervorgehoben wird die Geschichte durch die ausdrucksstarken Illustrationen von Dominik Rumpp.

Der Autor:
Kai Lüftner wurde 1975 in Berlin geboren. Er studierte Sozialpädagogik und arbeitet als… – ja, als was eigentlich? In seiner Biografie finden sich Berufe wie Streetworker oder Sozialarbeiter. Es finden sich allerdings auch Berufe wie Pizzafahrer, Radioredakteur und Türsteher. Fest steht allerdings, das er Kinderbücher schreibt. Neben
Das Kaff der guten Hoffnung, hat Lüftner noch, unter anderem, die Reihe Die Milchpiraten und gemeinsam mit Katja Gehrmann das vielfarbige Bilderbuch Für immer geschrieben.

Der Illustrator:
Dominik Rumpp wurde 1989 in Ulm geboren und studiert seit 2009 an der Fachhochschule Münster Illustration. Zurzeit lebt er in Aachen und arbeitet als freiberuflicher Illustrator.

Das Buch:
Das Kaff der guten Hoffnung, Jetzt erst recht! von Kai Lüftner, 2014 erschienen bei Fischer Sauerländer, gebunden, 208 Seiten, mit Illustrationen von Dominik Rumpp, Preis 9,99 Euro, ab 8 Jahren