Agnes Obel lässt uns den Wald vor lauter Tönen hören.
von Axel Göttsch
Es ist später Nachmittag. Ich sitze an einem Flusslauf in einem Wald in den nördlichen Breiten. Das Plätschern des Wassers dringt ans Ohr. Der Wald, der einem zuerst leise erscheint, wird immer lauter und lauter. Bäume knarzen, Blätter rascheln, Tierschritte sind zu vernehmen. Grillen zirpen, Vögel trillern und ein Rabe krächzt in der Ferne. Ich liege dar und nehme das Leben des Waldes in mich auf.
Dieses Bild entsteht in mir, wenn ich mich Agnes Obels zweite Platte „Aventine“ hingebe. Ein plätscherndes Klavier, umwoben von zarten Streichern, dezenten Rhythmen und der glockenklaren Stimme der Sängerin machen das Album zu einem einmaligen Klangerlebnis. Was mich dabei am meisten fasziniert, ist, dass Agnes Obel es schafft, einen erdigen und verwurzelten Sound zu schaffen, der gleichzeitig die Weite des Himmels öffnet.
Agnes Obel – The Curse (Berlin Session) from PIASGermany on Vimeo.
Wie schon ihr erstes Album „Philharmonics“ hat die Dänin auch „Aventine“ komplett selbst produziert. Alle Titel, bis auf „Fuel to fire“, welches sie mit Anne Müller aufgenommen und arrangiert hat, wurden von ihr geschrieben, aufgenommen, produziert und abgemischt.
Agnes Obel gelingt es auf ihrem neuen Album Pop und Singer-Songwriting perfekt mit klassischen Etüden zu mischen und daraus etwas ganz Eigenes zu schaffen.
Tickets für ihre Tour
21. August. 2014 Köln
10. September. 2014 München
12. September. 2014 Berlin
15. September. 2014 Hamburg